Insgesamt fand im deutlich verjüngten Präsidium des VÖZ ein Generationenwechsel statt. So wurden Maximilian Dasch („Salzburger Nachrichten“) und Claudia Gradwohl („profil“) neben Kralinger und Eugen A. Russ („Vorarlberger Nachrichten“) zu Vizepräsidenten bestellt. In ihrer Funktion als Präsidiumsmitglieder bestätigt wurden Hermann Petz („Tiroler Tageszeitung“) in seiner Funktion als Schriftführer, Rainer Eder („Österreichische Bauernzeitung“) in seiner Funktion als Kassier sowie Lorenz Cuturi („OÖN“), Friedrich Dungl („NÖN“) und Alexander Mitteräcker („Der Standard“). Darüber hinaus wurden Klaus Buttinger („Salzburger Woche“) und Markus Fallenböck („Woman“) in den Vorstand gewählt.
Mair, der sich nach der Wahl für das Vertrauen des Vorstandes bedankte, plädierte in seiner Antrittsrede für eine aktive Medienpolitik zum Wohle des österreichischen Medienstandorts: „Es ist an der Zeit tradierte medienpolitische Verhaltensmuster zu überwinden. Öffentlicher Mehrwert wird auch abseits des öffentlich-rechtlichen Rundfunks produziert.Die österreichische Presselandschaft versorgt unsere Demokratie schon seit ihren Anfängen mit den vielzitierten Public Value-Inhalten – es ist höchste Zeit, dass dieser öffentliche Mehrwert vermehrt anerkannt und gefördert wird“, so Mair.
Nach dem von Medienminister Gernot Blümel initiierten Diskurs der letzten Monate werde sich der VÖZ laut Mair nun wie gewohnt intensiv bei der Konkretisierung und der Umsetzung des eingeschlagenen Reformkurses einbringen. „Es gilt jetzt, das Medienökosystem samt rechtlicher Rahmenbedingungen für die digitalen Herausforderungen fit zu machen. In diesem Zusammenhang ist für uns klar, dass jede Investition in Zeitungen und Magazine – egal ob gedruckt oder elektronisch – eine Investition in die demokratische Infrastruktur unserer Republik ist.“
Medienpolitik werde in einer globalisierten und digitalisierten zunehmend zur Europapolitik. „Wenn es im digitalen Zeitalter weiterhin eine vielfältige Medienlandschaft in Europa geben soll, dann müssen unsere Inhalte auch effektiv vor der kommerziellen Ausbeutung Dritter geschützt werden. Nach dem positiven Votum im Rechtsausschuss des Europaparlaments heißt es für die Volksvertreter und EU-Institutionen, entschlossen zu handeln, die Störfeuer der Onlinegiganten zu ignorieren und mit einem europäischen Leistungsschutzrecht heimischen Content zu schützen“, so Mair weiter.
Um dieser Forderung nach einem fairen Leistungsschutzrecht Nachdruck zu verleihen, beschloss die VÖZ-Generalversammlung auch eine eigene Urheberrechtsresolution. Der VÖZ erinnert darin an das klare Bekenntnis der österreichischen Ratspräsidentschaft und der Bundesregierung, das Leistungsschutzrecht sowohl national als auch europäisch vollumfänglich umsetzen zu wollen.
Mair dankte seinem Vorgänger Kralinger für seine zahlreichen Verdienste rund um den Verband: „Es freut mich daher persönlich sehr, dass Thomas Kralinger dem VÖZ als Vizepräsident erhalten bleibt. Gleichzeitig wird er als künftiger Präsident des Vereins Zeitung in der Schule verstärkt den demokratiepolitisch essenziellen Bereich der Medienbildung vorantreiben.“ Ebenso bedankte sich Mair bei Max Dasch für „seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Anliegen der österreichischen Pressebranche“, da dieser 2018 nicht mehr für den Vorstand und das Präsidium kandidierte.
Markus Mair, Jahrgang 1964, studierte Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz. 2006 wurde Markus Mair zum Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank bestellt. Neben zahlreichen Geschäftsführungs-, Vorstands- und Aufsichtsratsfunktionen in verschiedenen Unternehmen ist Mair der Styria Media Group AG bereits seit 2009 als Mitglied des Aufsichtsrats verbunden und bildet seit 1. Oktober 2013 als Vorstandsvorsitzender gemeinsam mit Kurt Kribitz und Bernhard Kiener die SMG-Konzernspitze.