MAHRER WÜRDIGTE DIE AUSGEZEICHNETEN WISSENSCHAFTLER
16. März 2017

VÖZ vergab zum 7. Mal Förderpreis Medienforschung

Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) prämierte heuer bereits zum siebten Mal herausragende wissenschaftliche Arbeiten über den österreichischen Medienmarkt. Mit 31 wissenschaftlichen Arbeiten freute sich die Jury unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Matthias Karmasin (Universität Klagenfurt) über einen neuen Rekord an Einreichungen.
Juryvorsitzender Matthias Karmasin, Viktoria Tröscher, Staatssekretär Harald Mahrer und VÖZ-Präsident Thomas Kralinger

„Die Medienbranche war bereits Ende der Neunziger als eine der ersten Branchen mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung konfrontiert und ist daher auch Vorreiter für innovative Lösungen und neue Geschäftsmodelle. Heute müssen sich alle Unternehmen intensiv mit neuen Technologien auseinandersetzen und das Know-how ihrer Mitarbeiter stärken. Ergänzend braucht es intensive Forschung in allen Zukunftsfeldern. Die heute prämierten Arbeiten liefern der Medienwirtschaft wichtige Erkenntnisse, um die Trends von morgen zu erkennen und die digitale Transformation zu meistern“, so Staatssekretär Harald Mahrer am Mittwoch, den 15. März 2017 im Audienzsaal des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung anlässlich der feierlichen Verleihung des Förderpreises Medienforschung.

VÖZ-Präsident Thomas Kralinger sprach sich bei der Verleihung für die Einhaltung europäischer Werte aus: „Die Meinungsfreiheit und die unvoreingenommene Forschung sind essentieller Teil des liberalen und demokratischen Wertesystems unserer Gesellschaft. Europa hat unter dem Eindruck einer düsteren Zeit einen gesellschaftlichen Wertekatalog erkämpft, den wir nicht durch aktuelle Strömungen gefährden dürfen. Umso erfreulicher ist es, dass die ausgezeichneten Medienforscher nicht alternativen Fakten, sondern den wissenschaftlichen Kriterien Objektivität, Zuverlässigkeit und Gültigkeit gefolgt sind.“

Die mit 4.000 Euro dotierte Auszeichnung für Dissertationen sicherte sich Florian Dorner mit seiner Arbeit „Advertorials versus klassische Printwerbung – Eine Wirkungsanalyse“ (Universität Graz). Neben klassischer Printwerbung werden Advertorials für Unternehmen immer wichtiger. Dorners umfassende Analyse zeigt, dass es bei beiden Kommunikationsformaten Unterschiede in der Wahrnehmung und Wirkung gibt. Keines der beiden Formate sei dem anderen überlegen, daher sei es laut Dorner sinnvoll, Advertorials und klassische Printwerbung in Kombination einzusetzen. „Dorner liefert mit seiner Dissertation relevante Erkenntnisse für die werbetreibende Wirtschaft, die heute mit einem veränderten und stark kompetitiven Kommunikationsumfeld konfrontiert ist“, so die Jury.

In der mit 2.000 Euro dotierten Kategorie Master-/Diplomarbeiten wurde Bennet Thilo Dietrichs Masterarbeit „Information 2.0: Vermittlung von Nachrichteninhalten – Der Einfluss von technischen Vermittlungsstrukturen auf traditionelle Journalismusanbieter“ (Universität Salzburg) ausgezeichnet. „Dietrich erforschte mit den Stärken und Schwächen, die von einem technologiegetriebenen Journalismus ausgehen, ein besonders aktuelles und brisantes Thema“, hieß es in der Jurybegründung.

Der mit 2.000 Euro dotierte Hannes-Haas-Nachwuchspreis wurde an Viktoria Tröschers Magisterarbeit „Journalismus in sozialen Medien – Analyse der Auswahlkriterien von journalistischen Inhalten auf den Social-Media-Kanälen von derStandard.at, DiePresse.com und Kurier“ (Universität Wien) verliehen. „Postenswert“ seien laut Tröscher auf Social Media vor allem jene Artikel, die User emotional berühren oder selbst betreffen. Der Nachwuchspreis wird vom VÖZ und der Initiative Qualität im Journalismus (IQ) mit Unterstützung der APA getragen und für wissenschaftliche Arbeiten vergeben, die sich mit der gesellschaftlichen Bedeutung und Verantwortung des Journalismus auseinandersetzen.

Die Beurteilung der ausgezeichneten wissenschaftlichen Arbeiten wurde von einer hochkarätig besetzten Jury aus dem Bereich der Wissenschaft und Praxis unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Matthias Karmasin (Universität Klagenfurt) vorgenommen. Der VÖZ-Förderpreis Medienforschung wurde erstmals 2010 ausgeschrieben. Er wird für herausragende wissenschaftliche Arbeiten vergeben, die sich mit aktuellen und wichtigen Fragestellungen des österreichischen Medienmarktes befassen. Der Förderpreis steht unter der Schirmherrschaft von Vizekanzler und Wissenschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner.