VÖZ: Unterstützung grundsätzlich positiv, Kritik an Verteilungsmechanismus
3. April 2020

Medienpaket verschafft Luft in der Coronakrise

Private Medienunternehmen werden überwiegend aus Werbeeinahmen finanziert. Durch die COVID-19-Krise sind diese Werbeeinnahmen bereits im März 2020 um durchschnittlich 70 % zurückgegangen. „Das heute beschlossene Medienpakt im Rahmen des COVID-19 Gesetzes unterstützt viele Medienunternehmen bei der Fortführung ihrer elementaren Arbeit im Interesse unseres Rechtsstaates und der Öffentlichkeit …
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Die Maßnahmen stellen eine wichtige, ergänzende Hilfestellung für Österreichs Medienbetriebe dar, um die Corona-Krise meistern zu können“, so VÖZ-Präsident Markus Mair in einer ersten Stellungnahme.

„Auch wenn die heute beschlossene Medienförderung – vor allem auf Grund der bestehenden Ausnahmesituation – grundsätzlich positiv zu beurteilen ist, besteht hinsichtlich des Verteilungsmechanismus eine gewisse Unschärfe. Zahlreiche Wochenzeitungen und Magazine sind zwar in der Vertriebsförderung, allerdings nicht bei der Druckauflagenförderung berücksichtigt. Sehr kritisch sehe ich die überproportionale Unterstützung für Zeitungen die auf Grund ihres Vertriebsmodells Zeitungen und Magazine den Haushalten nicht persönlich zustellen, und zudem auch die allgemeingültigen Kollektivverträge für Journalistinnen und Journalisten nicht anwenden. Auf Grund dieser Umstände entstehen bei Kaufzeitungen und –magazinen wesentlich höhere Kosten. Bei künftigen Fördermaßnahmen muss auch verstärkt auf qualitative Merkmale Wert gelegt werden“, so Präsident Mair abschließend.

Österreichs Kaufzeitungen und -magazine leisten mit ihrer Berichterstattung zu COVID-19 bzw. den damit verbundenen staatlichen und behördlichen Maßnahmen einen entscheidenden Beitrag im Dienste der Allgemeinheit. Das Grundprinzip der sachlichen Information ohne Panikmache stellt für viele Medienunternehmen verlegerischer Herkunft sowie deren Redaktionen eine selbstverständliche Verpflichtung dar. Dieses für die österreichische Gesellschaft elementare Wirken sowie der wichtige Beitrag, den Medien als kritische Infrastruktur und Informationsdienstleister vermitteln, sind für Demokratie und Rechtsstaat systemrelevant.