„Der Trafikant“ – Exklusiver Kinoabend mit Podiumsdiskussion
20. November 2018

„Botschafter der österreichischen Medienvielfalt“

„Trafiken sind mit ihren Verkaufsstellen die Botschafter der österreichischen Medienvielfalt. Nicht umsonst zählt Österreich im internationalen Vergleich mit 4,8 Millionen Tageszeitungslesern zu den Printweltmeistern“, erklärte VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger am 19. November 2018 anlässlich einer exklusiven Filmvorführung des „Trafikanten“, die auf Einladung der Monopolverwaltung und des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten für Trafikantinnen und Trafikanten im Wiener Urania Kino stattfand.
Monopolverwaltung-Geschäftsführer Hannes Hofer, der Produzent des "Trafikanten" Dieter Pochlatko und VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger

Neben Grünberger diskutierten unter der Leitung von Monopolverwaltungs-Geschäftsführer Hannes Hofer auch der Produzent des Films Dieter Pochlatko, die Vorstandsdirektorin der Österreichischen Lotterien Bettina Glatz-Kremsner, MELO-Vorstandsdirektor Holger Bingmann vom PGV Pressegroßvertrieb, der Obmann des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten in der Wirtschaftskammer Österreich Josef Prirschl, der Obmann des Landesgremiums Wien der Tabaktrafikanten Andreas Schiefer sowie der Präsident des Kriegsopfer- und Behindertenverbandes Michael Svoboda über die Trafik „als Tempel des Genusses und Geistes“.

„Das Herz am richtigen Fleck“

Hofer zeigte sich angesichts der Verfilmung des Bestsellers von Robert Seethaler überzeugt, „dass die Trafikanten – damals wie heute – das Herz am richtigen Fleck haben.“ Dabei betonte er auch die gesundheits-, sozial- und fiskalpolitische Bedeutung der Trafiken: „Die kontrollierte Abgabe legaler Genussmittel ist uns ein ebenso großes Anliegen, wie die Vergabe freiwerdender Trafiken an Menschen mit Behinderung. Gleichzeitig werden über die Trafiken rund 2,5 Milliarden Euro Steuergelder generiert.“

Nahversorger in Sachen Genuss

Laut Prirschl haben sich die Trafiken als Nahversorger in Sachen Genuss und als verantwortungsvolle Verkaufsstellen für sensible Produkte etabliert: „Von den klassischen Tabakwaren und E-Zigaretten, über Zeitungen, Zeitschriften und Glücksspiel bis hin zu Thermen- und Hotelgutscheinen sowie Veranstaltungstickets bieten die Trafiken ein vielseitiges Sortiment. In einem stark regulierten und kontrollierten Umfeld stehen die Trafiken für die Einhaltung der vielen Auflagen, insbesondere des Jugendschutzes mit der Durchführung von Alterskontrollen sowohl in den Geschäften als auch beim Tabakverkauf am Automaten.“

Trafiken und ihre sozialpolitische Zielsetzung

Der Tabakverkauf ist in Österreich traditionell Trafiken vorbehalten. Die Monopolverwaltung ist für die Organisation des Trafikwesen zuständig. Auch wenn es in anderen Ländern ebenfalls Tabakmonopole gibt, ist das Besondere in Österreich, dass diese Aufgabe mit einer sozialpolitischen Zielsetzung verbunden ist: Früher bekamen Kriegsversehrte Trafiken – heute werden alle freiwerdenden Tabakfachgeschäfte an Menschen mit Behinderung vergeben.

In den letzten Jahren hat sich das Spannungsverhältnis zwischen Gesundheitspolitik und Rauchkultur verschärft, wodurch die Arbeit der Trafikanten emotional immer herausfordernder wird. Gleichzeitig haben Tabakfachgeschäfte eine zentrale Rolle als größte Einzelhändler-Fachgruppe Österreichs in der regionalen Nahversorgung mit circa einer Million Kundenkontakten täglich.

Der informative und unterhaltsame Abend wurde durch die Unterstützung von Constantin Film und den Cineplexx Kinobetrieben ermöglicht und fand in Kooperation mit der Tabakindustrie Philip Morris Austria GmbH, JTI Austria GmbH, British American Tobacco Austria und Imperial Tobacco Austria statt.

Bestsellerverfilmung „Der Trafikant“

Basierend auf Robert Seethalers gleichnamigem Bestseller erzählt Regisseur Nikolaus Leytner im Film „Der Trafikant“ die anrührende und aufwühlende Coming-of-Age-Geschichte des arglosen und vorurteilsfreien Provinzburschen Franz Huchel (Simon Morzé), der 1937 sein Heimatdorf am Attersee, um beim Wiener Trafikanten Otto Trsnjek (Johannes Krisch) in die Lehre zu gehen. Zu den Stammkunden des kleinen Tabakladens zählt auch der bereits von fortschreitendem Alter und Krankheit gezeichnete Sigmund Freud (Bruno Ganz), von dem Franz auf Anhieb fasziniert ist. Als der Junge sich unglücklich in die schöne Varietétänzerin Anezka (Emma Drogunova) verliebt, sucht er Rat bei Freud, muss aber eststellen, dass dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel ist. Franz ist dennoch fest entschlossen, um seine Liebe zu kämpfen, wird aber in den Strudel der politischen Ereignisse gezogen, als Hitlers Truppen das Kommando übernehmen.