„Selbst die jüngere österreichische Geschichte zeigt, dass Grundrechte nichts Selbstverständliches sind und ihr Bestand in entwickelten Demokratien stets aufs Neue erkämpft und verteidigt werden muss“, erklärte VÖZ-Präsident Thomas Kralinger anlässlich der gemeinsamen Initiative, die 2017 ins 150. Jubiläumsjahr der Pressefreiheit in Österreich fällt. „Mit dem Erlass des Staatsgrundgesetzes 1867 wurde der Grundstein für unser heutiges demokratisches Gesellschaftssystem gelegt“, so Kralinger.
Laut der unabhängigen US-Stiftung Freedom House ist die globale Pressefreiheit 2017 auf ein 13-Jahrestief gesunken – nur 13 Prozent der Weltbevölkerung kämen in den Genuss einer gänzlich unabhängigen Berichterstattung. Den deutlichsten Absturz im jährlichen Pressefreiheits-Barometer der Organisation Reportern ohne Grenzen verzeichnete übrigens die Türkei.
„Die systematischen Journalistenverhaftungen und behördlichen Schließungen kritischer Medien haben in demokratischen Gesellschaften keinen Platz. Wenn in Europa kritische Journalisten ohne gerichtliches Verfahren zu Spionen erklärt werden, dann müssen in jeder Demokratie die Alarmglocken läuten“, so Kralinger.
2016 wurden 74 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit getötet
„Der VÖZ gedenkt am Internationalen Tag der Pressefreiheit auch jenen Redakteuren, die in Ausübung ihres Berufs getötet wurden – weltweit waren dies 2016 laut Reporter ohne Grenzen mindestens 74 Journalisten und Medienmitarbeiter. Damit sind in den vergangenen zehn Jahren mindestens 695 professionelle Journalisten im Zusammenhang mit ihrer Arbeit ums Leben gekommen“, so VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger. „Es sind stets Journalisten, die im Kampf um die Pressefreiheit an vorderster Front stehen und daher in zahlreichen Ländern einer besonderen Gefahr ausgesetzt sind.“