Etwa 500 Gäste aus Werbung, Wirtschaft, Politik und Medien waren der Einladung des VÖZ gefolgt und feierten gemeinsam mit den kreativen Köpfen der Werbewirtschaft. VÖZ-Präsident und Styria-Media-Vorstandsvorsitzender Markus Mair eröffnete den Abend und betonte die Bedeutung von etablierten Printmedienmarken als glaubwürdiges Werbeumfeld. „Zeitungen und Magazine punkten als Werbeträger im Vergleich mit anderen Mediengattungen wie etwa den Sozialen Medien mit hohem Informationsgehalt, starkem regionalen Bezug und einem hohen Grad an Wissensvermittlung. Werbung in diesem Umfeld wird von den Zielgruppen als in höchstem Maße hochwertig, nützlich und kaufanregend wahrgenommen“, sagte Mair.
Dennoch habe, so der VÖZ-Präsident, im vergangenen Jahr ein bedauerlicher Paradigmenwechsel in der Buchungssituation auf dem heimischen Werbemarkt stattgefunden, vor dem der VÖZ lange gewarnt habe: „Die Big-Tech-Plattformen haben mit 2,066 Mrd. Euro erstmals mehr Werbegeld in Österreich eingenommen als alle klassischen Medien mit insgesamt 1,894 Mrd. Euro. Dies ist eine Entwicklung, die auch Politik und Gesellschaft bedenklich stimmten sollte.“ Denn Medien könnten ihren verantwortungsvollen Journalismus und somit ihre Rolle als „Public Watchdog“ und Schutzmacht der Demokratie nur dann wahrnehmen, wenn auch ihre Finanzierung gesichert sei: „Kritische Recherche, Überprüfung von Fakten und das Herstellen von Öffentlichkeit sind für eine freie, demokratische Gesellschaft unverzichtbar. Freie und wirtschaftlich unabhängige Medien sind für Meinungsbildung und -vielfalt, demokratische Teilhabe und gesellschaftliche Integration ein wesentlicher Bestandteil – und aktuell vermutlich wichtiger denn je.“
In diesem Zusammenhang warnt der Styria-Media-CEO eindringlich vor regulatorischen Beschränkungen, die das Mediensystem ebenso wie den gesellschaftlichen Zusammenhalt aufs Spiel setzen könnten. „Maßnahmen wie die immer wieder diskutierten Werbeverbote etwa für bestimmte Lebensmittel würden unser Medien-Ökosystem sowie wie die Refinanzierungsmöglichkeit durch Werbung bedrohen, weil sie zu einer weiteren Verlagerung des Werbegeldes von heimischen Medienangeboten hin zu internationalen Big-Tech-Plattformen führen würden“, betonte Mair, der in seiner Rede auch die Bestrebungen für ein strenges Lieferkettengesetz auf europäischer Ebene in ihrer jetzigen Form kritisierte. „Bei allem Verständnis, Produkte bzw. Vorprodukte auf ihre menschrechtskonforme und umweltgerechte Herstellungsweise zu überprüfen, so sind die einschlägigen regulatorischen Vorgaben wirklichkeitsfremd und kostspielig. In Zeiten ohnehin schwächelnder Konjunktur ist eine solche Maßnahme mit Wettbewerbsnachteilen und mit erheblicher Rechtsunsicherheit verbunden. In einem von Globalisierung geprägten Wirtschaftssystem kann wohl nur ein globaler Lösungsansatz ein allgemein akzeptables Ergebnis bringen“, richtete er einen eindringlichen Appell an die politisch Verantwortlichen.
Der Printwerber des Jahres
Mit dem begehrten ADGAR als „Printwerber des Jahres“ wurde für das Jahr 2023 Porsche Austria prämiert. „Porsche Austria ist den heimischen Medienhäusern verlegerischer Herkunft bereits seit vielen Jahren ein verlässlicher und loyaler Partner, der seine gesamte Produktpalette sowohl in Tageszeitungen also auch in Magazinen und Fachmedien präsentiert“, führte Helmut Schoba (VGN Medien Holding), VÖZ-Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Boards Werbemarkt, in seiner Laudatio aus.
Zudem betonte er, dass Porsche bei den eingesetzten Werbemitteln auch regelmäßig auf auffällige und impactstarke Sonderwerbeformen wie etwa Ummantelungen setzt, auch in herausfordernden Zeiten Haltung zeigt und im Mediamix konsequent auf die Stärken von Print vertraut. Helmut Schoba und VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger überreichten die Trophäe an Porsche-Austria-Geschäftsführer Wilfried Weitgasser und Andreas Martin, Geschäftsführer der Porsche Media & Creative.
Die Höhepunkte der Gala
Den Opening Act gestaltete in diesem Jahr Ö3-„Mikromann“ Tom Walek, als Moderationsduo durch den Abend führten Gundula Geiginger (Puls4) und Armin Assinger (ORF). Das musikalische Highlight der ADGAR-Gala war der fünffache Amadeus-Award-Gewinner Josh. Seit 2018 und seinem Megahit „Cordula Grün“ ist der erfolgreiche Sänger und Songwriter ein Fixpunkt in Österreichs Musikszene. So ist etwa „Reparatur“, sein aktuelles, im Herbst des Vorjahres erschienenes Album, sofort von null auf Platz eins in die Charts eingestiegen.