Helmut Hanusch war in einer Vielzahl an Funktionen eine prägende Persönlichkeit der österreichischen Medien- und Magazinbranche. Im Verband Österreichischer Zeitungen war er langjähriges, verdienstvolles Mitglied des Vorstands, bis 2018 bekleidete er das Amt des Vizepräsidenten. Bis zu seinem Ableben war Hanusch darüber hinaus Präsident des Vereins Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse und in anderen Funktionen höchst aktiv.
Hanusch studierte nach seiner Matura 1965 am Wiener Schottengymnasium an der Hochschule für Welthandel in Wien und schloss das Studium mit dem Titel „Diplomkaufmann“ ab. Gleichzeitig war er hauptberuflich als Wirtschaftsredakteur der „Finanznachrichten“ bei Horst Knapp tätig. Ab 1971 war Helmut Hanusch Chefredakteur der Zeitschrift „Organisation & Betrieb“ (Fachmagazin für Bürotechnik, EDV, Betriebswirtschaft und Organisation) im Verlag Norbert Orac. Ab 1972 war er Orac-Verlagsleiter, wo er für den Aufbau des Fachverlages verantwortlich zeichnete. Zudem gründete er bei Orac das Sachbuchprogramm, in dem das erste deutsche Gorbatschow-Buch verlegt wurde, zudem populär- und alternativmedizinische Sachbuchreihen sowie die „trend-profil“-Reihe. Die Entwicklung und Einführung der Publikumsmagazine „Yachtrevue“, „Gusto“, „Diners Club Magazin“ und „Golfrevue“ wurden ebenso unter seiner Verlagsleitung in Umsetzung gebracht.
Hanusch war ab 1986 alleinzeichnungsberechtigter Geschäftsführer und ab 1988 auch Minderheitsgesellschafter des Verlages. Im Mai 1995 wechselte Hanusch in den Wirtschaftstrend-Verlag („trend“, „profil“), der infolge der Fellner-Neugründungen „News“ und später „Format“, unter Druck geraten war. Von Juni 1997 bis Februar 2001 (Fusion mit „News“) war Hanusch Vorstand der Zeitschriften-Verlagsbeteiligungs AG (100 % „KURIER“-Tochter) sowie Geschäftsführer von deren Tochterfirmen: Wirtschaftstrend, Communication Service, „trend-profil“-Verlags GmbH sowie neuerlich ab Februar 1997 Orac Zeitschriftenverlag GmbH, Geschäftsführer der Telekurier GmbH. Nach der Fusion war Helmut Hanusch Geschäftsführer in der fusionierten Verlagsgruppe NEWS GmbH bis Oktober 2008, danach bis Mai 2018 Generalbevollmächtigter der Verlagsgruppe NEWS GmbH. Seit Mai 2018 war er Beirat der VGN Medienholding GmbH.
„In vielfältigen Funktionen setzte sich Helmut Hanusch bis zuletzt für die Anliegen und die erfolgreiche Weiterentwicklung der österreichischen Verlagswelt ein. Immer mit einem scharfen Blick auf das Verbindende und den konstruktiven Dialog. Es gebührt höchster Respekt und kollegiale Wertschätzung für sein geschaffenes Lebenswerk. In tiefer Trauer, stiller Anteilnahme und Verbundenheit mit seiner Familie“, so VÖZ-Präsident Maximilian Dasch.
VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger würdigt Helmut Hanusch als „einen unermüdlichen Kämpfer für die Magazinbranche, der bis zuletzt alle Funktionen, die er bekleidet hat, mit großem Pflichtbewusstsein und Augenmaß ausgefüllt hat. Mit Helmut Hanusch hat die heimische Medienbranche einen präzisen Verlagskaufmann ,der alten Schule` verloren, der komplexen und herausfordernden Sachverhalten im Tagesgeschäft mit großer Ernsthaftigkeit, aber auch mit Humor begegnet ist.“
Für seine Verdienste wurde Helmut Hanusch mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Silbernen sowie dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik.
Der Vorstand und die Mitglieder des Verbands Österreichischer Zeitungen sprechen der Witwe Dr. Kristin Hanusch-Linser sowie der gesamten Familie Helmut Hanuschs ihr tief empfundenes Beileid und Mitgefühl aus.