VÖZ-FÖRDEPRREIS WISSENSCHAFT UND MEDIEN 2022
18. April 2023

Verleihung: VÖZ vergab erstmals Preis für Wissenschaftsjournalismus

Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) hat am 17. April 2023 den neu aufgestellten Förderpreis Wissenschaft und Medien 2022 verliehen: Der Förderpreis Medienforschung ging an Jana Egelhofer, mit dem Hannes Haas-Nachwuchspreis wurde Clara Peter geehrt. Tanja Traxler, Leiterin des Wissenschaftsressorts beim „Standard“, war die erste Preisträgerin in der neuen Kategorie, dem Preis für Wissenschaftsjournalismus.
Die Preisträgerinnen Clara Peter, Tanja Traxler und Jana Egelhofer mit Bildungsminister Martin Polaschek (2.v.r.), VÖZ-Vizepräsident Thomas Kralinger (r.) und dem Juryvorsitzenden Matthias Karmasin (l.)

Die Preisverleihung fand auch in diesem Jahr im Bildungsministerium gemeinsam mit Bildungsminister Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek statt; dieser hat auch den Ehrenschutz für den Preis übernommen. In seiner Eröffnungsrede thematisierte der Minister die große Bedeutung von Qualitätsjournalismus und Medienkompetenz für die demokratische Gesellschaft: „Ich gratuliere den Preisträgerinnen zu ihrem großen Erfolg und danke für ihren Beitrag, Wissenschaft verständlich, anschaulich und nachvollziehbar zu kommunizieren. An dieser Stelle darf ich mich auch beim VÖZ für die hervorragende Zusammenarbeit im Zuge der Initiative MISCHA – Medien in Schule und Ausbildung bedanken. Qualitätsjournalismus ist im Kampf gegen Fake News ein wichtiger Faktor für mehr Vertrauen in staatliche Institutionen und Demokratie. Am Weg hin von der digitalen zu smarten Schulen werden wir einiges unternehmen, um allen Schülerinnen und Schülern ePaper kostenlos zur Verfügung zu stellen.“

Kralinger: Pluralistische Medienlandschaft als Grundvoraussetzung für Public Watchdog-Rolle

Thomas Kralinger, Vizepräsident des Verbands Österreichische Zeitungen, betonte die bedeutende Rolle einer pluralistischen Medienlandschaft als Grundvoraussetzung dafür, dass Medien die Rolle des Public Watchdog in der Demokratie ausüben können. In diesem Zusammenhang unterstrich auch Kralinger die Wichtigkeit der Vermittlung von Medienkompetenz bereits in Schulen. „Nur so können Kinder und Jugendliche die Erfahrung machen, was profund recherchierte Nachrichten und objektive Berichterstattung von Clickbaits und Fake News unterscheidet. Mit MISCHA vermittelt der VÖZ bereits seit mehr als 25 Jahren Medienkompetenz an Jugendliche – mit altersgerechten, lernunterstützenden Materialien sowie seit letztem Jahr auch in Form von ePaper-Abonnements.“

Zudem erläuterte der VÖZ-Vizepräsident, warum mit dem Preis für Wissenschaftsjournalismus eine neue Kategorie eingeführt wurde: „Erklärung, Aufklärung und Unterstützung bei der Einordnung komplexer Themen sind die klassischen Aufgaben der Publikumsmedien und kann einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen die grassierende Wissenschaftsskepsis leisten und mehr Verständnis und Wertschätzung gegenüber der Wissenschaft schaffen. Der Preis für Wissenschaftsjournalismus soll auch ein Anreiz für mehr Volumen, aber auch für mehr Qualität in der Wissenschaftsberichterstattung sein.“

Karmasin: Medien verlegerischer Herkunft und qualitätsvoller Journalismus wichtiger denn je

Für den Juryvorsitzenden Matthias Karmasin sind Medien verlegerischer Herkunft und unabhängiger, qualitätsvoller Journalismus angesichts der Fülle von Propaganda, Spins und PR-Stunts auf den sogenannten sozialen Plattformen wichtiger denn je. „Die sozialen, politischen, demokratischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür zu erforschen und auch in der Branche bekannt zu machen ist einer der Vorzüge dieses Preises. In Zeiten von Unsinn und Wissenschaftsfeindlichkeit ist besonders qualitätsvoller Wissenschaftsjournalismus von Relevanz: Da dies in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung gut belegt ist, wollen wir praktische Beispiele für besonders gelungene Beiträge auszeichnen – als Beispiel und als zur Nachahmung empfohlenes Vorbild. Ich danke für diese Initiative – als Leser, als Wissenschaftler, als Bürger“, so Karmasin.