Darüber debattierten im Panel „Refinanzierung Out of Media“ Jan Eric Peters, Leiter des Axel Springer Prestigeprojekts upday, Christoph Tonini, CEO der Tamedia Mediengruppe, Markus Mair, Vorstandsvorsitzender der Styria Media Group und VÖZ-Vizepräsident, und Burkhard Grassmann, Geschäftsführer von BurdaNews. Moderiert wurde das Panel von Michael Grabner, Geschäftsführer von Michael Grabner Media.
Classified-Geschäfte als „Dauerinvestitionsthema“
Classified-Geschäfte seien im Styria-Konzern „ein Dauerinvestitionsthema“, so Markus Mair. Das Marktplatz-Portal willhaben – ein Joint Venture der Styria-Gruppe mit dem norwegischen Medienkonzern Schibsted – zählt zu den reichweitenstärksten Internetdiensten Österreichs und ist ein Vorzeigebeispiel dafür, wie die Styria den Classified-Markt bediene.
Mair gibt auch offen zu, dass der Fokus des Konzerns nicht darauf liegen würde, Tageszeitungen zu kaufen: „So reizvoll das Thema aus anderen Gründen sein mag – aus ökonomischen Gründen ist es das in der Regel nicht.“ Allerdings sei der Styria der Bestand der bestehenden Tageszeitung „sehr wichtig“.
Classified-Geschäft „losgelöst von der journalistischen Marke“
Auch das Verlagshaus Axel Springer hat in den vergangenen Jahren einige Invesitionen in mediennahen Bereichen getätigt. „Der klassische Journalismus hat sich nämlich nie aus sich selbst heraus finanziert“, sagt Jan Eric Peters, Leiter des Axel Springer Prestigeprojekts upday. Er betont aber auch, dass das Classified-Geschäft „losgelöst von der journalistischen Marke“ sei und dieses auch „unabhängig von der Marke“ funktionieren würde.
Tamedias Classified-Wachstum flacht ab
Bei Tamedia würden Classified-Geschäfte zwar noch wachsen, „das Wachstum flacht aber zunehmend ab“, sagt Christoph Tonini, CEO der Tamedia Mediengruppe. Grund dafür: Globale Player werden auch für Classified-Geschäfte zunehmend zur Bedrohung – jüngst startete Facebook etwa seinen Market Place. „Das ist wirklich beängstigend, wie schnell globale Player in diesem Bereich ab dem ersten Tag ihre Position aufbauen“, sagt Tonini. Das Printgeschäft sei rückläufig, hier gehe es darum „diese Entwicklung abzuschwächen“. „In der Schweiz hatten wir im Printgeschäft im Vorjahr ein Minus von zwölf Prozent im Werbemarkt. Das sind Rückgänge, die wirklich wehtun“, sagt Tonini. Auch im Hinblick darauf, dass das Digitalgeschäft „nur einen Teil“ kompensieren könne.
Klassische Verlagsgeschäft lädt noch immer zu Investitionen ein
BurdaNews wiederum hat seit Längerem Engagements im E-Commerce-Bereich – zuletzt ist das Verlagshaus bei Roast Market, einer Online-Plattformn für Kaffeesorten und -zubehör eingestiegen. Burdas zentrale Vermarktungsorganisation verbindet die Markenwelten von Unternehmen und anderen Organisationen mit den Themenwelten von Hubert Burda Media. Und dennoch meint Burkhard Grassmann, Geschäftsführer von BurdaNews, „dass nach wie vor auch das klassische Verlagsgeschäft zu Investitionen einladen“ würde.