„Adblocker sind Türsteher vor Clubs, die ihnen nicht gehören“, kritisierte Wersch dieses „moderne Raubrittertum“. Denn der führende Werbeblocker Adblock Plus mache schätzungsweise mehr als 50 Mio. Euro Umsatz, indem er Werbung gegen eine „Bearbeitungsgebühr“ wieder durchlässt.
Von Wersch entwickelte für den deutschen Verlag Gruner + Jahr Strategien gegen Adblocker. Entscheidend sei die Kommunikation mit dem Nutzer. Bei fünf bis sechs Prozent der Adblocker-User reiche ein Appell, den Blocker auszuschalten. Den Nutzer vor die Wahl zu stellen, für das Angebot zu zahlen oder den Adblocker zu deaktivieren, reduziere die Verwendungsrate, wobei die Bezahlmöglichkeit „reine Symbolik“ sei, so Wersch.
Laut von Wersch stünde den Verlegern aktuell eine neue Herausforderung im Kampf gegen Werbeblocker bevor. Denn Google werde wohl 2018 in seinen Internet-Browser Chrome standardmäßig einen Adblocker implementieren.
Zeitgleich zu den Google-Plänen habe sich in den USA die Coalition for Better Ads gebildet, schilderte von Wersch. An Bord: Neben Google und Facebook milliardenschwere Werbekunden wie der Konsumgüterproduzent Procter & Gamble. Von Wersch geht davon aus, dass Google Chrome künftig nur noch dann Werbung ausliefern wird, wenn die Werbeformen auf einer Website dem Standard dieser Brancheninitiative entsprechen. Etwa, dass keine contentüberlagende Werbung angezeigt wird, oder dass der Ton der Werbung automatisch abgespielt wird.