Ein medienpolitischer Meilenstein war der Beschluss der EU-Urheberrechtslinie inklusive des Verlegerrechtes – „Eine überaus wichtige Weichenstellung für den Erhalt von unabhängigem Journalismus in der digitalen Welt durch entsprechende Abgeltung seitens gewerblicher Nutzer wie Suchmaschinen und Aggregatoren“, wie VÖZ-Präsident Markus Mair und VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger im Vorwort betonen. Trotz des beispiellosen Lobbyings der Tech-Giganten, das gerade bei jungen Menschen für große Verunsicherung sorgte, stimmte der Rat der Europäischen Union der Reform am 15. April 2019 mit über 70 % zu. Im Medienrechts-Kapitel spielen über dieses Thema hinaus datenschutzrechtliche Fragen eine wichtige Rolle. So war die Gründung des Selbstregulierungsvereins VAVD (Verein zur Aufsicht über Verhaltensregeln für den Datenschutz) zur branchenspezifischen Interpretation des DSGVO als Service für die Verlage ein entscheidender Punkt.
Aufgrund der turbulenten politischen Lage konnten Vorhaben wie die Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes auf ePaper und Online-Publikationen oder die Authentifizierungspflicht in Online Foren, im vergangenen Verbandsjahr zwar angestoßen werden, vielfach ist mit einer weiteren Behandlung aber erst unter einer neuen Bundesregierung zu rechnen. Auch darüber gibt der Bericht einen Überblick.
Der Geschäftsbericht lässt darüber hinaus erfolgreiche Veranstaltungen des Verbandes Revue passieren, berichtet von Study-Tours und internationalen Aktivitäten, der Kampagnentätigkeit sowie von VÖZ-Interna. Er gibt Auskunft über die verschiedenen vom Verband unterstützten Institutionen, wie dem Kuratorium für Journalistenausbildung (KfJ), dem Kuratorium für Presseausweise, Zeitung in der Schule, dem Österreichischen Werberat, dem Österreichischen Presserat oder der Beratungs- und Vermittlungsstelle AJOUR. Ein statistischer Teil rundet den Geschäftsbericht 2018/19 ab.