Mair betonte im Gespräch über „Tageszeitungen im Transfer“, dass an Paid-Content künftig keiner mehr vorbei könne: „Es wird jeder loyale User brauchen, die für die Nutzung bezahlen. Mit Display-Werbung ein journalistisches Unternehmen am Leben zu erhalten, ist privatwirtschaftlich nicht darstellbar.“
Allgemein gehe es dem Printland Österreich gut: „Der hohe Abonnentenanteil bei Tageszeitungen ist sicherlich ein Grund, warum wir im Vergleich zu anderen Ländern eine wesentlich bessere Situation haben“, so Mair. Dennoch müsse man im Vergleich zu früher für jeden einzelnen Abonnenten hart arbeiten, fügte VÖZ-Vizepräsident Maximilian Dasch hinzu: „Heute braucht es mehrere Anläufe, um ein neues Abo abzuschließen, hier steigt der Aufwand klar. Dass die Druckauflagen sinken, liegt aber auch an der Optimierung der Verlagshäuser, sukzessive Gratisausgaben vom Markt zu nehmen.“
E-Privacy-Richtlinie bedroht Geschäftsmodelle
Auch die E-Privacy-Richtlinie wurde bei den 25. Medientagen intensiv diskutiert. VÖZ-Vizepräsident Thomas Kralinger sprach davon, dass man bei der Mediaprint etwa eine Million Euro für die Umsetzung der DSGVO ausgegeben habe: „Diesem Aufwand steht aber keinerlei Ertrag entgegen.“
Derzeit versuche man im Austausch mit der Datenschutzbehörde wenigstens Rechtssicherheit durch Branchenrichtlinien zu erreichen – „was noch gar nicht ausgestanden ist“. Ein weiteres Regulativ wäre völlig falsch. Kralinger stellte klar: „Es ist wichtig, dass das Thema Werbung transparent ist. Aber es wäre falsch, damit Geschäftsmodelle zu verhindern“. Es sei nicht möglich, ein Online-Medium ohne Werbung zu betreiben.